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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 13

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Zweiter Zeitraum. 1415—1701. „Hohenzollern. du wehrhaft' Haus, Wie weit hast du geschanet hinaus, Nah' und fern im Schwabenland Warst du vor allen Burgen bekannt. Wer dich jemals hat gesehen, Mag wohl bekennen und gestehen: Solch' ein Haus nicht funden ist, Als du bisher gewesen bist!" (Aus dem 14. Jahrh.) Die Hohenzollern als Kurfürsten von Brandenburg und seit 1618 auch als Herzöge von Preußen. I. Abschnitt. 1415-1618. Dir Hohemollern als Rursiiracn von Vrandcnburg. Friedrich I. 1415-1440. Wahlspruch: „Wer aus Gott vertraut. den verläßt er nicht." Herkunft. Nicht weit von der Stadt Hechingen erhebt sich in der schwäbischen Alp ein schön geformter Bergkegel, der Hohe Zollern, der in alten Urkunden bereits im 9. Jahrhundert genannt wird. Schon um jene Zeit stand auf dem Hohen Zollern eine feste Burg, und hier wohnten um die Mitte des elften Jahrhunderts die Grafen von Zollern, die Ahnen unseres erhabenen Herrscherhauses. Ein Sprößling dieses erlauchten Geschlechtes. Friedrich mit Namen, vermahlte sich gegen Ende des zwölften Jahrhunderts mit der Erbtochter des Burggrasen von Nürnberg und erhielt somit nicht bloß die reichen Familiengüter seiner Gemahlin, sondern er wurde infolgedessen auch vom Kaiser Heinrich Vi. mit der Bnrggrasenwnrde belehnt. Als Burggraf nannte er sich Friedrich I. Die Burggrasen verteidigten die neben einer Stadt liegende Burg mit ihren Burgmannen und waren cm Kaisers Stelle Richter und Kriegsherren. Obgleich die Burggrafschaft von Nürnberg nur die Städte Fürth, die Kadolzburg und einige Dörfer umfaßte — Nürnberg selber war Reichsstadt — so hatte der Burggraf in der Reichsburg zu Nürnberg den Vorsitz in dem kaiserlichen Landgerichte, dessen Gewalt sich übet Franken, Schwaben, Sachsen und Rheinland erstreckte. Die hohenzollernschen

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 77

1894 - Münster : Aschendorff
— 77 — 22. Die Erwerbung bei1 M>uk Brandenburg durch die Hohenzoüeni. Das machtvolle Geschlecht, das seit ungefähr einem halben Jahrtausend die Geschicke des Kurfürstentums Brandenburg und des Königreichs Preußen geleitet hat und dessen jüngste Sprossen heute über das mächtigste Land Europas herrschen, hat seinen Stammsitz in der Burg Höh euzollern. Diese Burg, die von dem kunstsinnigen Könige Friedrich Wilhelm Iv. in ihrem alten Glanze wiederhergestellt worden ist, liegt auf einem steilen Bergkegel in der schwäbischen Alb in der Nähe der Stadt Hechiugeu. Die Grafen von Zollern, wie sie anfangs hießen, zeichneten sich schon im elften Jahrhundert durch ihre Macht und ihr Ansehen vor den anderen adeligen Geschlechtern Schwabens aus. Um das Jahr 1200 erhielt ein Graf von Zollern das Amt eines Burg- grafen von Nürnberg. Als solcher hatte er im Namen des Kaisers die Gerichtsbarkeit über die fränkischen Gebiete zwischen Main und Donau auszuüben und im Kriege den Oberbefehl über die aus diesem Gebiete ausziehenden Mannschaften zu führen. Nach und nach kam ein großer Teil dieses Gebietes in den erblichen Besitz der Grafen von Zollern. Nach den beiden getrennten Teilen des zollerischen Hausbesitzes in Franken und Schwaben teilte sich das Geschlecht in zwei Linien, die fränkische und die schwäbische. Aus der fränkischen Linie stammt das jetzige deutsche Kaiserhaus. Der schwäbischen Linie gehören die Fürsten von Hohenzollern an, die bis zum Jahre 1849 als selbständige Fürsten regierten und erst in diesem Jahre ihr Gebiet freiwillig an Preußen abtraten; ein Bruder des jetzigen ^ur-steu von Hohenzollern ist der König Karl von Rumänien, der im Jahre 1860 die Herrschaft über dieses Land erwarb. Der Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg hatte sich um den Kaiser Sigismund große Verdienste erworben. Der Kaiser belohnte ihn für diese seine Verdienste dadurch, daß er ihm im Jahre 1411 die erbliche H a u p t ma n ns ch aft in Brandenburg übertrug. Das Land befand sich damals in einem wenig erfreulichen Zustande. Die letzten Herrscher ans dem bairischen und dem luxemburgischen Hause — aus diesem stammte Kaiser Sigismund — hatten sich um die Mark wenig bekümmert. Aus den Burgen hauste ein trotziger Raubadel, der Wege und Straßen unsicher machte; Handel und Gewerbe lagen gänzlich darnieder; die Bürger und Bauern seufzten schwer unter dem Drucke der Abgaben und sonstigen Lasten. Die Wahl des Burggrafen behagte den märkischen Adelsgeschlechtern wenig; denn sie fürchteten, daß er ihren Räubereien und Be-

3. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 112

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 112 — Stuhle saß. Ebenso und wegen der Abhaltung einer Synode darf auch Konstanz nicht übergangen werden, zwischen zwei Seen gelegen, die der Rhein anfüllt und entleert. Wir wandern durch die ansehnlichen Städte Kempten und Memmingen, durch Augsburg am Lechflusse, das der heilige Udalrich beschützt. Nicht leicht wirst du eine andere Stadt finden, welche diese übertrifft, ob du nun den Glanz der Stadt oder des Volkes oder der Geistlichkeit Reichtum oder die städtische Verfassung betrachtest. In Bayern ist kaum eine Stadt, deren hübsches Aussehen dich nicht in Staunen setzen würde. Regensburg ist bemerkenswert durch die Kirche des seligsten Apostels Petrus und durch die steinerne Brücke über die Donau und mehrere Kirchen der Heiligen. Groß ist Münchens Glanz. Auch von Straubing, Landshut und Burg hausen ist es nicht leicht die Sauberkeit der Straßen und die Pracht der Gebäude zu schildern. Schön ist uns in lieblichster Gegend gelegen Passau, hier vom Inn, dort von der Donau bespült. Im Preußenlande ragt hervor durch seinen Ruf Danzig, mächtig zu Lande wie zu Wasser. Zieht dessen Volk ins Treffen, so sollen sie nicht weniger als 50 000 Krieger hinausführen; zahlreiche Schiffe seiner Kaufleute segeln auf dem baltischen Meere. Auch Thorn hat keinen geringen Namen, das indessen, an der Weichsel gelegen, einst den Sarrnaten gehört hat. Aber alle übertrifft Lübeck, mit den höchsten Gebäuden und den schmuckreichsten Kirchen ausgestattet. So groß ist das Ansehen, die Macht dieser Stadt, daß auf ihren Wink die drei mächtigen Reiche Dänemark, Schweden und Norwegen Könige ein- und abzusetzen Pflegen. Lüneburg, einst reich durch die Salzwerke, ist jetzt verarmt. Denn während es nach den Gütern des Klerus trachtete, hat es die seinigen verloren. Rostock sowie Hildesheim sind nicht zu verachten, ebenso Verden und das edle Braunschweig, einst die Heimat der Ottone. Die alte Metropole Bremen, des Dänenvolkes Mutter in Christo, hat einen nicht rühmlosen Namen. Auch Magdeburg gilt für groß und hervorragend und ist der Sitz des Erzbischofsx) unter den Sachsen. Ebenso Merseburg möge niemand gering schätzen. Die Westfalen erfreuen sich der Städte Münster, Osnabrück, Minden und Paderborn, die nicht gering zu achten sind, sowie Soest. Letzteres konnte, als es zu unserer Zeit gegen die kölnische Kirche sich empört hatte und von zahlreichen Truppen belagert wurde, mit keiner Gewalt überwunden und gebeugt werden, obgleich Wilhelm, Herzog von Sachsen, mit einer starken Schar von Böhmen, unter den Belagerten bei Tag und Nacht gegenwärtig, Verhandlungen führte.2) Auch in Hessen sind nicht wenige Städte empfehlenswert, aber mehr in Thüringen, unter denen Erfurt die größte und berühmteste ist, an Volk und Gütern reich. Auch das Voigtland entbehrt der Zierden nicht. x) Seit 968 (Otto !.)• — 2) Soester Fehde 1444—49.

4. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 113

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 113 — In Franken am Main liegt Frankfurt, ein gemeinsamer Stapelplatz zwischen den Niederdeutschen .und den Oberdeutschen und, obgleich großenteils aus Holz gebaut, doch mit mehreren steinernen Palästen geschmückt, in denen auch Könige würdig ausgenommen werden könnten. Die stolzesten gottgeweihten Kirchen aber sieht man dort von behauenen Steinen. Eine steinerne Brücke von wunderbarer Länge verbindet den kleineren Teil jenseits des Maines mit dem größeren. Hier ist auch ein herrliches Rathaus, in dem oft die Kurfürsten zusammenkommen, über gemeinsame Angelegenheiten zu verhandeln; und hier wählen sie bei Erledigung des Reiches den Kaiser.x) Wir übergehen Aschaffenburg, deines Mainzers2) Zufluchtsort und Erholung von allen Beschwerden. Würzburg ist an desselben Flusses User gelegen, Sitz eines Herzogs und Bischofs, ebenfalls durch herrliche Kirchen bemerkenswert und eine stark befestigte Burg. Auch Bamberg ist eine ansehnliche Stadt mit einem sehr alten Dome, in welchem Kaiser Heinrich der Heilige, des Namens der zweite, bestattet ist und durch Wunder glänzt. Wir durchwandern Forchheim, berühmt durch sein schneeweißes Brot, und Ansbach und Rotenburg und andere säst unzählige Städte der Franken, deren Befestigungen und Gebäude niemand mißachten mag. Die Stadt der Noriker [Nürnberg], vom Flusse Regnitz3) durchschnitten, das gegenwärtig den Franken zugerechnet wird, dürfen wir nicht übergehen. Sag, ich bitte dich, wie herrlich ist das Aussehen dieser Stadt, der Glanz, die Lieblichkeit, die Ausschmückung, die Lebensweise, die Stadtverfassung ; was könnte einer dieser in jeder Beziehung vollkommenen Stadt noch wünschen? Welch ein Anblick, wenn man aus Unterfranken kommt und es von ferne beschaut; welche Majestät, welche Pracht, von außen betrachtet ; welche Sauberkeit der Straßen im Innern, welche Zierlichkeit der Häuser! Was gibt es Großartigeres als die Kirche des heil. Sebaldus, was Glanzvolleres als die des heil. Laurentius? Was Stolzeres oder Festeres als die königliche Burg, was Herrlicheres als der Graben und die Mauern! Wie viele Bürgerhäuser kann man dort finden, die für Könige angemessen sind! Wünschen möchten der Schotten Könige, so trefflich zu wohnen wie die mittleren Bürger von Nürnberg. Die Schwaben haben jenseits der Donau viele Städte. Doch die Königin von allen ist Ulm, eine mächtige und gar schmucke Stadt. Die Bayern aus der andern Seite der Donau bewohnen Eichstädt und Arn- berg und andere nicht wenige Städte, in denen viel Feinheit und viel Glanz. Will man daher die Wahrheit sagen, so ist keine Nation in Europa, deren Städte besser eingerichtet sind oder einen erfreulicheren Anblick bieten als in Deutschland. Neu gewissermaßen ist fein Aussehen, und die Städte selbst scheinen gleichsam (erst) vorgestern erbaut. — Der sog. Römer. — 2) d. h. des Kurfürsten. — 3) Pegnitz. Zurbonsen, Quellenbuch. Ii. 8

5. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 118

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 118 — freunden und gteng mit einem schueler; ich was auch ein schueler und was bei 4 jare in die schuel gangen. Und giengen also mit einander in Krain-land hinder Laibach, 6 meyl gegen Kroat [Kroatien] in einen markt, haist Reisnitz. . . . In dem land blieb ich 7 jar und gieng da gen schuel, dan [denn] mein Detter hatt ainen leiblichen brueder, der was Pfarrer in ainem dorff genant an der Riegg. . . . Derselb mein Herr, meins battern. brneder, der ließ mich gen schuel gan in die Reisnitz und dinget mich in die kost zu ainem biederben man, der was genant Hans Schwab.................... Item [ferner] als ich nun bei meinem Herrn gewesen war 7 jar, sicher, der hett mich gern zu cren Pracht . . . und wolt mich gen Wien schicken auf die hohen schuel; da wolt ich nit und zog von ihm wider sein willen und wolt nit bleiben.1) Also kam ich [in Memmingen] zu einem biderman, was auf* ainem dorf in die ftat gezogen, dem füert ich zwee knaben gen schuel und bei dem bleib ich ain jar und lert im die knaben. . . . Hindenach wolt ich nimmer gen schuel gan und wolt ain Handwerk lernen.2) . . . Da kam ich von stund an [in Biber ach] zu ainem frummen man — was gar reich und was ain fchuefter gewesen, aber er tri6 das Handwerk nit, — der wolt mich durch gottes willen behalten Han ain jar oder lenger und daß ich in die schuel wer gangen; doch so folt ich das prot selber Han [mir verschaffen]. Also gieng ich da in die schuel per 14 tagen und scheutet mich zu peilen [betteln]; und wenn ich von schuel gieng, so kaufet ich ain laib Prot umb 1 Pf. und schneid stucklen darauß; und wenn ich haint kam, so fragt mich mein Herr, ob ich in der ftat wer gewesen nach Prot; so sprach ich: ja. Da sprach er dann zu mir: man geit [gibt] gar gern hin den armen fchuelern. Ich möcht aber nit Petlen und sagt mir ein schueler wie das gar eine gute fchuol zu ©hingen war, und wolt ich mit im ziehen. Also gieng ich mit im gen Ehingen. Ta waren groß Bacchanten,3) die liessen all in die ftat nach Prot. Da ich das fach, das die alten und grossen schueler nach Prot fungen4) und giengen, da lief ich mit in und kam an: ich wolt mir fclbftüier5) gnueg ge-pettelt Han und scheinet mich fürbaß nit rner und gwan mir gnueg, daß ich wol zu eßen hatt. Item als ich nun zu Ehingen was und gieng in die schuel bei einem halben jar, da kam ein großer Student zu mir und sprach, ob ich mit irrt wolt ziehen gen Balingen, da wär ain guete schuel. Und als wir nu gen Balingen kamen, da bliben wir wol 1 jar, da ging ich gen schuel, und mein gesell verließ mich und tat mir weder hilf noch rat. Also kam ich zu ainem armen man, was ein fchmid, was genant „fpilhenz"; bey *) In der Heimat fand der Schüler bei den Verwandten eine unfreund- liche Aufnahme. Er zog daher nach Krain zurück, fand aber den Oheim nicht mehr am Leben und kehrte abermals nach Memmingen zurück. 2) Aber bald des Kürschnerhandwerks überdrüssig, zieht Zink gsn Biberach wieder zur Schule. S) Erwachsene Schüler. *) d. h. vor den Häusern den „Brotreigen" sangen (vgl. Luther irr E ise nach). — 6) für mich und drei andere.

6. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 96

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 96 — der, so daß man seiner nicht gut ledig werden kann. Auch hieben sie ihnen die Reben ab und die Fruchtbäume, und dergleichen Ungebühr und Schaden taten die von Württemberg gar viel. Doch die Städte taten nichts anderes, als daß sie das Vieh den Herren nahmen und raubten und brannten und die Leute singen, also wie man im offenen Kriege tut. So wurden in diesem Kriege gegen fünfzehnhundert Dörfer verwüstet und verbrannt und gegen vierzehnhundert Menschen gefangen und erschlagen zu beiden Seiten. Derweilen der Krieg also währte und mancher Strauß zwischen ihnen geschah, da ritten einesmals die von Reu tling en und ihre Söldner aus ihrer Stadt, und nahmen in den Dörfern das Vieh, das ihren Feinden gehörte. Dies hörten die von Württemberg, und der junge Graf Ulrich von Württemberg machte sich auf mit großem Volke und sie retteten das Vieh und rannten denen von Reutlingen nach bis an die Stadt und saßen ab von den Hengsten und wollten zu Fuße streiten. Inzwischen hatten sich die in der Stadt alle heimlich bewaffnet und zogen zu einem anderen Tore hinaus aus der Stadt, und derweilen die Vordersten mit einander stritten, da waren die von Reutlingen von hinten an diese herangekommen und um- zingelten die Herren, so daß ihrer kaum einer konnte davon kommen, und sie stritten da miteinander. Da unterlagen die Herren, und der von Württemberg sprang auf seinen Hengst und kam mit Mühe davon und war wund geworden. Und auf seiner Seite wurden erschlagen drei Grafen und Landesherren, das waren der von Schwarzenberg, der von Zollern und der von Tübingen. Auch wurden erschlagen 72 Ritter und Edelknechte. Die andern entrannen. Denen von Reutlingen aber wurden kaum 16 erschlagen. Es geschah dieser Streit vor Reutlingen 14 Tage nach dem Maitage, nach Gottes Geburt im Jahre 1377.]) 67. Die Grundsteinlegung zum Ulmer Münster. 1377. Nach einer handschriftlichen Chronik, mitgeteilt in den Hist.-pol. Bl. Bd. 32, S. 102 ff. Anno 1377 . . . da wurde von einem ehrsamen Rath mit donsens2) der Geistlichkeit dieser Schluß gemacht, diesen Bau in Gottes Namen anzufangen. Da nun die Sach den Fürgang genommen, da hat man zu solchem Gebäu Raum und Platz gern und mit Willen gegeben. Erstlich kaust man den Nonnen St. Claren-Ordens, so man die Schwestern von Beuren nennt, ihr Kloster ab; ist gestanden, wo jetzt die Steinhütte steht. Item3) ein Badstub daselbst würd abgebrochen. Den Barfüsser Garten machte man zu Platz, wie gewöhnlich vor großen Thutnen4) große Platz sind, und anders mehr. Als nun Platz geräumt und alle Fürsehung angestellt gewesen, da hat man den großen und tiefen Grund gegraben, von 464 Schritt im Umkreis5) von solcher Tiefe, daß dem Hinunter- 2) Vgl. Uhlands Rhapsodie: Graf Eberhard der Rauschebarl (3. Reutlingen). 2) Zustimmung. — *) Ferner. — 4) Domen. 5) Der Flächenraum beträgt 5100 qm.

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 22

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
22 Der Ammersee. der aussieht, als könne man Wände mit ihm einrennen, den Pommer Süddeutschlauds, in klarster architekto- nischer Symbolik dar. Da wo die Amper bei Wildenrott, die Würm bei Obermühlthal gegen die Ebene des Dachauer Mooses durchbricht, hat die Natur zum letzte» mal, als auf dem letzten vorgeschobenen Posten, ein Stück wildromantischer Hochgebirgsszenerie inmitten des Flach- landes improvisiert, und genau in dieser Gegend tritt auch bei den Dörfern die Banart des Gebirges ein, ob- gleich bei den Nachbarn rechts und links noch weit hinaus die Bauart der Hügel- und Moosstriche gilt, und eine zwingende klimatische Notwendigkeit zur Anlage dieser Hochgebirgshänser gewiß noch nicht vorhanden war. Mit so wunderbar sicherm Instinkt hat der Volksgeist seine bescheidenen architektonischen Gebilde dem (5ha- ratter des Landes angepaßt. 4. Der Ammersee. Heinrich Noe: Deutsches Alpenbuch. I. Band. Naturansichten und Gestalten au>z Salzkammergut, Oberbayern und Algäu, Glogau 1875, Verlag von Carl Flemming. S. 537—543. (Gekürzt.) Vom Herzogstande aus erblickt man die beiden größ- ten Seespiegel des westlichen Vorlandes, den von Starn- berg und jenen andern, durch welchen die Amper sich hin- durchzieht. Wie sehr beide die Ziele der Landschaftsmaler geworden sind, möchte vielen bekannt sein. Der Ammer- see ist von den Künstlern nicht so vernachlässigt worden, wie es von fetten der Touristenwelt geschieht. Stets hat seine breite Wasserfläche mit den einsamen Waldufern, über welche die hohe Wallfahrtskirche von Andechs hereinschaut, und dem am fernen Gesichtskreise fast ver- dämmernden Hochgebirge die eifrigen Jünger angezogen. Bädeker sagt, seine User seien für „Fußgänger kein lohnendes Terrain", und ich möchte ihm teilweise zu- stimmen. Aber die Öde seiner Gestade, die nicht mit

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 27

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Der Ammersee. -' jenige Ort am Ufer, den nächst Diesten die Sommer- frischler am liebsten aussuchen. Es wird 'dort fleißig in der angenehmen Flut gebadet, und sogar eine Art von Segelsport hat sich allmählich dort entwickelt. Von Diesten aus über die Amper hinweg bis Pähl behält die Landschaft ungefähr den nämlichen Charakter, und auch hier geht man lwenn das Wetter trocken ist) vielfach ans Gangsteigen durch die Moore. Die Amper hat sich hier im Diluvialboden ein ziem- lich tiefes, vielgewundenes Bett eingerissen. Hier un'd dort sind Reusen zum Fischfang in das Wasser ein- gelassen, welche man an den daran befestigten Holz- fcheiten, die von der quirlenden Flut umhergetriebeu, auf und niedergestoßen werden, erkennt. Unser eigener Schatten — der Schatten der Wandernden '— fällt lang in der Abendsonne neben dem lispelnden Wasser über das Moor hin, aus welchem noch vieles Röhricht vom vergangenen Jahre gelb und trocken dasteht. Ans den Lüften erschallen allerlei Vogelstimmen, und auch die vereinzelten Hütten auf dem Moore, in welchen die An- fiedler ihr Heu aufbewahren, werfen lange Schatten auf den öden Grund. Zu Pähl beim Gattinger — einer sehr lobens- werten Herberge — halten sich während der „schönen" Jahreszeit viele Fremde auf, die sich gern in den Wäldern des Ammersees herumtreiben, sich an der herrlichen An- sicht der Gebirge ergötzen oder auch Spaziergänge zu der nicht sehr entlegenen Flut des Starnberger Sees hin unternehmen.

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 3

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. 3 gekrönten Ulm wurzelte in der vormaligen Bedeutung der süddeutschen Donauhochfläche für den Handel zwischen den Mittelmeerhäfen und dem viel früher als Ostdeutsch- land kulturmächtigen rheinischen Westen. Augsburg verrät durch den modernen Aufschwung seiner Webe- industrie den regern Sinn für gewerblichen Fortschritt, der die Schwaben vom Lech westwärts überhaupt von dem behäbigem Bayern auszeichnet. Über alle Städte des Alpenvorlandes aber kam München empor, dieses glänzende Zyklopenauge auf der breiten Stirnfläche unseres Südens, das lebensvolle Ver- kehrszentnm dieser Ebene, die stets berufen war, zwischen Nord und Süd, Ost und West zu vermitteln, der große Getreidemarkt für die getreidearmen Alpengaue, die erste Bierbraustadt der Welt. Bloß das Donautal über Passau hinaus verbindet die süddeutsche Hochfläche init Österreich, eine Vielzahl bequemer Talwege hingegen, die durch den Jura führen, verklammern mit dem übrigen Deutschland. Sie führen uns ins südwestdeutsche Becken, ganz eingesponnen ins süddeutsche Rheinsystem, mit dem Rheinstrom von Basel bis Mainz in seiner tiefsten Rinne. Im Maingebiet wohnen die nach ihm benannten südöstlichsten Franken. Sie haben auf magerm Keupersandboden inmitten des Regnitzlandes unter dem Schutz der noch heute die Stadt auf steilem Felsen überragenden alten Kaiserburg ihr Nürnberg gegründet, die einzige Stadt des Reiches, die durch das erfindungsreiche Schaffen ihrer Bürger die Blüte seiner mannigfachen, durchaus nicht bodenstän- digen Gewerbe seit dem Mittelalter bis zur Gegenwart bewahrt bat. Sonst ist der Mainfranke werktätiger im Anbau seines fruchtbaren Triasbodens. In der Bam- berger Gegend bis gegen Schweinfurt hin bilden Hopfen- berge eine Landschaftszierde, int wärmern Unterland, fo um die alte Bischofsstadt Würzburg, Weinberge. Im lieblichen Neckarland haben die Nachkommen schwäbischer Juthungen ihre Heimat zu einer Stätte harmonischer 1 *

10. Der Heimatort und seine Umgebung - S. 37

1912 - Münster i. Westf. : Coppenrath
5. Die Feuerschau. Nachsehen ob -Haus und Hof in Ordnung sind. Ofen. Dächer. Stroh- docken. Schornsteine. (Eimer. Laterne. Leiter.) Merke: Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt. - Dem Mutigen hilft Gott. Ausgabe: Die Feuerwehr an der Arbeit. Gewerbliche Anlagen des Heimatortes. 1. Welche Fabriken hat der Heimat- ort?........ 2. Einrichtung einer Spinnerei. Große Gebäude. Auf den Höfen Ausladen der Baum- wollballen. Offnen derselben. Reinigung der Baum- wolle in den Maschinen. Herstellung des Watte- schleiers, des groben Fadens, des seinen Fadens. Große Spinnsäle mit vielen Spinnstühlen. Viele tausend Arbeiter. Bedienung der Maschinen. An- knüpfen der abgerissenen Fäden. Abnehmen der vollen Spindeln. Verpacken. Versand an Webe- reien. 3. Sorge für das Wohl der Arbeiter. Arbeitsdauer. Vergleich mit der Arbeit des Land- Von gewerblichen Anlagen können entsprechend be- handelt werden: Die Weberei. Die Eisengießerei. Das Berg- werk. Der Steinbruch. Die Zementfabrik. Die Seifenfabrik. Die Brauerei u. a.
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